Haarfarbe: Es ist in den Genen … Oder?

Eltern und Kind
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Vererbte Haarfarbe und wie Eltern die Haarfarbe eines Baby’s bestimmen können.
 
Haben sie auch schon einmal an einem sonnigen Tag im Park gesesses, dabei einfach nur Leute angeschaut und auf einmal konnten sie ihren Blick nicht von einer Familie wenden? Der Vater hat braunes Haar, die Mutter schwarzes, der Sohn ist rötlich und die Tochter blond. Man wundert sich dann ob in dieser Familie wirklich alle biologisch miteinander verwandt sind.
 
Die Farbe unseres Haares ensteht durch eine komplexe Verbindung von genetischen Faktoren, wobei diverse Gene beider Eltern zusammen kommen um den exakten Ton zu bilden. Wissenschaftler entdeckten schon vor langer Zeit, dass es zwischen 60000 und 10000 Kombinationen der 46 menschlichen Chromosomen gibt.
 
Bei der Empfängnis steuert jedes Elternteil 23 Chromosomen bei. Man muss mein Mathegenie sein um zu erkennen, dass alle Eltern eine unglaubliche Anzahl von unterschiedlich aussehenden Kindern haben kann, die auch unterschiedliche Charactere und Eigenschaften haben – um genau zu sein, es sind 64 Milliarden.
 
Es gibt zwar viel Forschung in der Genetik und wie sehr wir das Produkt unserer Eltern sind, allerdings wurde die Vererbung der Haarfarbe bisher fast übersehen und daher wissen wir einfach noch nicht sehr viel über die Verbindung von Genen und Haarfarbe. Eine Antwort darauf zu finden, warum wir eine bestimmte Haarfarbe haben ist nicht so leicht wie zum Beispiel zu erklären warum ein Kind mit einer bestimmten Behinderung oder Krankheit geboren wurde.
 
Die geringe Menge an Erkenntnissen, die es über den genetischen Hintergrund der Haarfarbe gibt und warum das Haar eines Kindes blond ist während Schwester oder Bruder schwarzes Haar hat, teilen wir aber gerne mit ihnen.
 
Mutter und Tochter
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Wissenschaftliche Fakten:
 
Um es einfach auszudrücken, Haar wird in helle und dunkle Farben aufgeteilt. Dunkles Haar ist die dominante Farbe und das erklärt, weshalb braunes Haar, mit seinen unzähligen Nuancen, die weltweit am meisten verbreitete Farbe ist und blond, zusammen mit den anderen hellen Farben, kommt viel seltener vor. Es liegt wohl auch daran, dass blond eine so begehrte Farbe ist und Menschen sehr viel Geld ausgeben um ihre unechte blonde Farbe aufrecht zu halten.
 
Natürliches Blond ist selten und sogar sehr untypisch wenn man tiefer in die Genetik schaut. Dunkles Haar wird von dem Pigment Eumelanin erzeugt. Je mehr Eumelanin es im Haar gibt, umso dunkler wird das Haar. Gleichzeitig gilt natürlich, dass das Haar umso heller ist, je weniger Eumelanin vorhanden ist.
 
Was hat das nun mit unseren Eltern zu tun?
 
Die Menge von Eumelanin im Haar eines Baby’s wird von Genen auf beiden Seiten bestimmt. In jedem einzelnen Gen gibt es mögliche DNS Kombinationen, die entstehen können. Jedes Gen hat zwei Allele, von der Mutter und vom Vater, diese können entweder gleich oder unterschiedlich sein.
 
Genetik
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Das am häuftigsten vorkommende Gen, das unsere Haarfarbe kontrolliert ist das braun/blond Gen, was aus einer dominanten braunen Verbindung und einer rezessiven blonden Verbindung entsteht. Eine Person mit einer Folge von vor allem braunen Allelen, bekommt braunes Haar, wobei eine Person ohne diese braunen Anteile in ihrer DNS blondes Haar erhält. Eine Reihe von Genen kontrollieren die dunklen Schattierungen gegenüber den helleren und erzeugen die spezifische Haarfarbe einer Person.
 
Dieser Prozess ist total zufällig und man kann daher nicht vorhersagen welche Haarfarbe ein Kind haben wird und warum die Geschwister eine völlig andere Farbe haben können. Dadurch erklärt es sich auch wie braunhaarige Eltern blonde Kinder produzieren, da eben beide rezessive blonde Eigenschaften in ihren Genen haben und es völlig dem Zufallsprinzip unterworfen ist, welche Stränge bei der Zeugung eines Kindes zusammen kommen.
 
Wie funktioniert das aber bei Rothaarigen?
 
Rotes Haar ensteht auf eine etwas unterschiedliche Art, als die anderen beiden Farben. Das braun/blonde Gen ist nicht das einzige Gen, das Menschen haben können. Es gibt noch ein anderes – das nicht-rot / rote Paar.
 
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