Haare, Teenager und Gruppendruck

Teenager Haare
Bild: Halfpoint/Shutterstock
Teenager halten sich oft und scheinbar gerne in Gruppen auf. Der objektive Beobachter wird oft feststellen, dass sie sich doch alle etwas ähnlich sehen. Dies bezieht sich nicht nur auf die Kleidung und das Make-Up sondern vor allem auch auf die Wahl der Frisuren.
 
Gruppenzwang wird bei Jugendlichen besonders deutlich; es gab ihn immer und es wird wohl auch immer so sein. Es ist ein Zeichen von einem herausragenden Charakter und innerer Stärke, wenn ein Teenager gegen die „Norm“ rebelliert und als Konsequenz werden diese mutigen und freidenkenden Zeitgenossen oft als Aussenseiter ignoriert.
 
Die Frisuren sind unzweifelhaft einer der stärksten Anzeichen von diesem intensiven Grad des Gruppenzwangs und wenn man nicht mitzieht und sich den Modeideen der „anderen“, der Clique und manchmal sogar der ganzen Schule, anpasst, dann riskiert man es abgesondert zu werden.
 
Jugendkultur und Haar
 
Teenager benutzen ihr Haar, ihr Make-Up und ihre Kleidung regelmässig als Werkzeug um etwas auszudrücken. Man kann hier allerdings nicht von Selbst-Ausdruck sprechen und muss es mehr als „Gruppen(aus)druck“ betrachten. Ein gutes Beispiel dieser Art der Expression, welche typisch für Teenager ist, waren die Blumenkinder in den USA in den 60er Jahren, die Blumen als Zeichen fü® Frieden und Liebe in ihre Haare flechteten.
 
In den 80ern färbten viele Jugendliche in Europa ihr Haar blond und wurden auch von der Punkbewegung zu supergrellen Haarfarben mitgerissen, die zu den ebenfalls intensiven Haarschnitten passten und sich ganz schnell überall in Europa verbreiteten. Das Darstellen von Ansichten und Ideen durch die Wahl der Haarfarbe ist allerdings nicht nur auf den Westen gegrenzt, da zum Beispiel im heutigen Korea viele Jugendliche eine Haarfarbe wählen um sich abzuheben und damit allerdings ebenfalls „kollektiv“ auffallen.
 
Viele dieser Jugendkulturen, die einen drastischen Einfluss auf das Haar haben, sind oft Anlass für Streit mit den schockierten Eltern. Allerdings ist es weder eine Beleidigung noch ein Grund für Furcht, wenn jemand seine Frisur und Farbe radikal ändert um damit bestimmte Haltungen auszudrücken oder eine Mode mitzumachen und meist sind es wirklich nur die Eltern, die sich darüber aufregen. Gleichzeitig gab es aber auch Bewegungen, deren Ziel es war einzuschüchtern und Angst einzuflössen, wie die Skinheads, deren rasierte Köpfe seit den 60ern und mittlerweile nicht nur in England in den Städten für Ärger sorgen.
 
Zeitgeist und Teenager Haar
 
Heute leben wir in einer Kultur, in der die Besessenheit mit Pop Stars, TV Persönlichkeiten und Reality Shows, die untalentierten Leuten die Chance geben über Nacht berühmt zu werden, schon normal ist. Diese Obsession geht manchmal sogar so weit, dass Zuschauer, vor allem die leicht zu beeindruckenden Teenager, die regelmässig vor dem Bildschirm, Fernseher oder nun auch immer mehr Computer, sitzen und dann die leichteste Veränderung im Haar ihres Lieblingsstars erkennen und kopieren.
 
Unter vielen Teenagern gibt es auch bestimmte Stufen der Coolness von verschiedenen Celebritites. Zum Beispiel als Jade Goody in der britischen Version der Big Brother Reality Show auftauchte und sich zu kurzlebiger Berühmtheit produzierte, sah man schon in kürzester Zeit überall den Jade Goody Haarschnitt und ihre Farbe an Teenagern, hungrig nach Fernsehen und nach Aufmerksamkeit. Diejenigen die Jade Goody am ähnlichsten sahen, wurden am meisten bewundert.
 
Weiterlesen ...